Spitzenpolitiker kritisieren ARD für Spendenaufruf-Verweigerung

Politiker von CDU, SPD und Grünen verurteilen die Weigerung des Ersten, Spendenaufrufe für die Katastrophenopfer in Japan zu senden. Dies geht aus Briefen an die ARD-Vorsitzende Monika Piel hervor, wie der „Spiegel“ berichtet. Konkret lehnt das Erste Aufrufe für die „Aktion Deutschland hilft“ (ADH) ab, der Organisationen wie Care, Arbeiterwohlfahrt und Johanniter angehören.

Hintergrund ist ein Kooperationsvertrag der ARD mit dem „Bündnis Entwicklung hilft“ (BEH), das gar nicht in Japan aktiv ist. ADH-Schirmherr Richard von Weizsäcker kritisiert in einem Brief, die Vereinbarung mit dem BEH stelle „eine Benachteiligung anderer Helfer dar“. Dabei werde Hilfe in Japan dringend benötigt, so der Ex-Bundespräsident. Er hoffe, die ARD werde ihre Praxis grundlegend überdenken: „Die Zuschauer haben eine Interesse daran, über deutsche Hilfsorganisationen umfassend und ohne einseitige Bevorzugung informiert zu werden.“ Frank-Walter Steinmeier, SPD-Fraktionschef und ADH-Kuratoriumsvorsitzender, hält es für „dringend geboten“, dass die ARD künftig „von der einseitigen Fixierung“ auf das BEH abrückt. Angesichts der Lage in Japan bittet er Piel, „Ihre Entscheidung zu revidieren und zu Spenden für die Opfer der Katastrophe in Japan aufzurufen“. Für den Grünen Volker Beck ist der Verzicht unverständlich: „Gerade vor dem Hintergrund des gewaltigen Ausmaßes der Katastrophe ist jede Hilfe von Nöten.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 09.04.2011 um 13:52 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Fernsehen, Unglücke übertragen.

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