Spitzenökonom plädiert für Steuersenkungen

Der Ökonom Harald Uhlig befürwortet Steuersenkungen in Deutschland und verweist unter anderem darauf, dass sich niedrigere Steuern zu einem großen Teil selbst finanzieren. „Steuersenkungen kosten weniger, als es zunächst scheint“, sagte Uhlig der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe). „Wenn die Bundesregierung einen Euro im Haushalt durch die Steuersenkung verliert, gehen tatsächlich nur 50 Cent verloren, weil die Steuersenkung die Wirtschaft stimuliert, so dass der Staat an anderer Stelle 50 Cent zusätzlich einnimmt. Die Steuererhöhung trägt sich also zur Hälfte selbst.“

Uhlig gehört zu den renommierten deutschen Makroökonomen und ist Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der University of Chicago. Uhlig sagte, dass geringere Steuereinnahmen nicht zwingend zu einem Anstieg der Staatsschulden führten, weil sie den Staat zu mehr Ausgabendisziplin zwingen würde. „Niedrigere Steuern führen nicht automatisch zu mehr Schulden, denn wenn die Staatsschulden hoch sind, hat das auch einen disziplinierenden Effekt. Der Finanzminister wird knauseriger und lässt seinen Kollegen in den anderen Ressorts weniger Ausgaben zu“, so Uhlig. „Je schwerer die Staatsschulden drücken, desto eher verzichtet die Politik auf weniger sinnvolle Regierungsausgaben.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 03.11.2010 um 20:17 Uhr mit den Stichworten DEU, Steuern, Finanzindustrie, Wirtschaftskrise übertragen.

1 Comment
  1. Reply
    sokrates 3. November 2010 at 23:17

    Wie viele Mitarbeiter hat der INSM eigentlich noch ??

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