"Spiegel": Luftwaffe investiert in Flugtests für Indien

Selbst in Zeiten knapper Kassen zeigt sich das Verteidigungsministerium großzügig gegenüber der Rüstungsindustrie. Um dem Konzern EADS-Cassidian den Verkauf des von ihm mitproduzierten Eurofighters nach Indien zu erleichtern, stellte die Luftwaffe zwischen Februar und April 2010 mehrmals einige Kampfmaschinen für die Erprobung ab. Dies berichtet der „Spiegel“.

Insgesamt sind dabei über 140 Flugstunden mit den Jets angefallen, wie der verteidigungspolitische Sprecher der Linken, Paul Schäfer, erfuhr. Jede Flugstunde kostet den Bund 73.992 Euro. Zusätzlich seien ein Großraumtransporter und zwei Airbusse der Bundeswehr benutzt worden, um Material und 80 Mann Personal für die Tests nach Indien zu verlegen. Außerdem seien Begleitflugzeuge und Maschinen zur Zieldarstellung eingesetzt worden, teilte das Ministerium mit. Die Industrie werde den Staat für die Nutzung entschädigen, hieß es. Das würde allerdings kaum alle entstandenen Kosten decken: Als die Deutschen 2009 drei Eurofighter zur indischen Luftfahrtmesse Aero India entsandte, fielen schon einmal Kosten in zweistelliger Millionenhöhe an. Berechnet wurden EADS damals aber nur knapp 180.000 Euro.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 22.01.2011 um 12:57 Uhr mit den Stichworten DEU, Militär, Industrie übertragen.

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