"Spiegel": Futterfetthersteller soll Prüfer angeblich nicht informiert haben

Im Rahmen des Dioxinskandals soll der schleswig-holsteinische Futterfetthersteller angeblich staatliche Kontrolleure nicht informiert haben. Wie der „Spiegel“ berichtet, bekamen Prüfer bei einem Besuch des Unternehmens am 28. Juli 2010 nicht die positiven Testergebnisse von Eigenkontrollen auf Dioxin vorgelegt. Dabei waren bei Untersuchungen am 19. März 1,60 Nanogramm pro Kilo und am 21. Juni 1,40 Nanogramm pro Kilo Dixion festgestellt worden.

Der Grenzwert beträgt 0,75 Nanogramm pro Kilo. Die staatliche Kontrolle selbst brachte angeblich unauffällige Ergebnisse. Am 7. Oktober ergab eine Eigenkontrolle des Uetersener Futtermittelherstellers hingegen erneut mit 1,44 Nanogramm pro Kilo Dioxin eine Grenzwertüberschreitung. Selbst Lieferscheine mit dem Hinweis, die eingekauften Fettsäuren seien nicht für Futtermittel geeignet, machte die Prüfer bei ihrem Besuch im Unternehmen nicht stutzig. Es seien ja auch Fette an die Papierindustrie geliefert worden, heißt es nun zur Entschuldigung. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) will ein Gutachten in Auftrag geben, um die Herkunft des Dioxins in den Fetten zu klären. Bei ersten Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Münster gerieten die Prüfer ins Staunen. „Dieses spezielle Muster haben wir noch nie gesehen“, sagt Institutsleiter Axel Preus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei das Dioxin nicht bei der Herstellung von Biodiesel entstanden.

Diese Meldung aus Kiel wurde am 08.01.2011 um 11:12 Uhr mit den Stichworten DEU, Nahrungsmittel, Gesundheit übertragen.

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