SPD-Vize Schwesig hält Mütter im Berufsleben noch immer für benachteiligt

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hält Mütter im Berufsleben noch immer für benachteiligt. In einem Interview mit „Bild am Sonntag“ sagte Schwesig: „Ich mache die Erfahrung, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch sehr schwer ist. Bei mir als Politikerin genau so wie bei der Verkäuferin, Angestellten oder Krankenschwester.“

Schwesig forderte: „Die Arbeitswelt muss familienfreundlicher werden. Da müssen wir als Politiker Zeichen setzen.“ Der mecklenburg-vorpommerischen Sozialministerin ist die Gesundheit ihres Sohnes im Zweifelsfall wichtiger als die Politik: „Die Grenze ist für mich erreicht, wenn er krank ist. Sigmar Gabriel hab ich schon per SMS geschrieben: „Mein Sohn ist krank. Ich komme nicht ins Präsidium, aber ich habe schriftlich etwas vorbereitet.“ Er schrieb sofort zurück: „Gute Besserung!“ Und ich verlasse eine Sitzung im Schweriner Landtag auch mal früher mit den Worten: „Ich geh jetzt los, denn heute Abend ist in meiner Kita Elternabend.“ Den Erziehungsstil im Hause Schwesig bezeichnete die Ministerin als liebevoll aber konsequent: „Mein Mann behauptet, ich wäre zu weich. Und ich behaupte, mein Mann wäre zu weich. Ich versuche, einen Grundsatz zu beherzigen: Man sollte selten Nein zum Kind sagen, aber wenn, dann sollte man das durchziehen.“ Schwesig legt bei der Erziehung ihres Sohnes Wert auf eine gesunde Ernährung: „Keine Süßigkeiten vor dem Frühstück. Da bin ich streng. Nur beim Gummibärchen-Adventskalender zu Weihnachten bin ich eingeknickt. Und: immer Zähneputzen nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen.“ Schwesig ist von einem Leben ohne Fernseher überzeugt: „Als unser Gerät aus DDR-Zeiten den Geist aufgab, standen mein Mann und ich wie erschlagen im Elektromarkt vor der Riesenauswahl. Wir haben die Entscheidung vertagt und zuhause gemerkt: Ohne Fernsehen lebt es sich schön. Wir lesen bewusst Zeitung und Bücher und nutzen für schnelle Informationen das Internet.“ Schwesig, die in der DDR konfessionslos aufgewachsen ist, hat nach der Geburt ihres Sohnes zum christlichen Glauben gefunden: „Als unser Sohn zur Welt kam, haben wir uns gefragt, ob wir ihn taufen lassen wollen. Wir als Eltern tragen die Verantwortung für ihn. Es ist ein starkes und gutes Gefühl, schützende Hände über meinem Sohn zu wissen. Meine Erfahrung ist, dass man Glauben nicht völlig erklären kann, Glaube wächst im Herzen. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende betet täglich: „Jeden Morgen. Für Kraft, Liebe und Besonnenheit, für meine Familie und meine Freunde.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 30.01.2011 um 04:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft, Familien übertragen.

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