SPD verstärkt Forderung nach "freiwilliger Wehrpflicht"

Die SPD hat ihre Forderungen nach einer freiwilligen Wehrpflicht untermauert. Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels sagte gegenüber „Spiegel Online“, dass in Zukunft die als tauglich gemusterten Männer gefragt werden sollen, ob sie überhaupt zur Bundeswehr wollen. „Die Bundeswehr braucht heute nicht mehr einen ganzen Jahrgang, sondern von 400.000 jungen Männern vielleicht künftig noch 40.000 jedes Jahr – als Zeitsoldaten und als Wehrpflichtige“, sagte Bartels.

Dabei solle niemand gegen seinen Willen eingezogen werden. Der Verteidigungsexperte bekräftigte jedoch, dass man die Wehrpflicht mit diesem Konzept nicht abschaffen wolle. „Nach unserem Modell gibt es weiterhin eine gewisse Anzahl von Wehrdienstleistenden, die für einen flexiblen Zeitraum von zwölf bis 23 Monaten zur Truppe kämen, freiwillig, aber nicht per Stellenanzeige, sondern nach der Musterung einberufen aus dem gesamten breiten Spektrum eines Jahrgangs.“ Damit könne man auch den hohen Untauglichkeitsquoten entgegenwirken, sagte Bartels weiter. Gleichzeitig kritisierte der SPD-Politiker die Verkürzung der Dienstzeit von neun auf sechs Monate. Diese „Erfindung eines W6-`Praktikums`“ koste nur zusätzlich und spare dabei nicht, so Bartels.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 27.07.2010 um 18:37 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Militär übertragen.

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