SPD-Chef Gabriel wirft Kanzlerin Merkel "arrogantes Verhalten" vor

Ein „arrogantes Verhalten“ gegenüber den tatsächlichen Lebensverhältnissen der Bundesbürger hat SPD-Chef Sigmar Gabriel der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen. In einem Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) reagierte Gabriel damit auch auf den Vorwurf Merkels, die SPD habe bei ihrer aktuellen Linie zur Rente erst ab 67 die Wirklichkeit aus den Augen verloren. „Frau Merkel scheint sich Potemkinsche Dörfer bauen zu lassen, sonst würde sie zur Kenntnis nehmen, dass heute rund 80 Prozent der Bürger nicht bis zum 64. Lebensjahr arbeiten.“

Statt „mit einer arroganten Sichtweise“ die SPD zu attackieren, sollte sie sich besser die Arbeitgeber vorknöpfen. Zudem machte sich Gabriel lustig über Merkels Ankündigung einer neuen und klareren Führung. „Auch dieses Mal wird es nicht klappen, weil sie gar nicht weiß, wo sie politisch hin will.“ Gabriel beklagte, dass die Regierung Merkel bisher schon „das Verhältnis Deutschlands zu Frankreich völlig ruiniert“ habe, dass es „keinerlei Konzept für einen Aufschwung für alle“ gebe, sondern nur immer wieder Pläne „zur Steuerentlastung der Vermögenden“. In nächster Zeit beabsichtige Merkels Regierung zudem noch „die Zerschlagung der Krankenkassen“. Diese Kanzlerin, so Gabriel, handele wie eine Physikerin, die es in die Politik verschlagen habe: „Sie bastelt sich einen Versuchsaufbau, schaut was passiert, um das Ergebnis hinterher zu kommentieren

Diese Meldung aus Berlin wurde am 25.08.2010 um 16:09 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Arbeitsmarkt übertragen.

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