SPD-Chef Gabriel verlangt schärfere Regeln gegen feindliche Übernahmen

SPD-Chef Sigmar Gabriel pocht auf schärfere Regeln gegen feindliche Übernahmen. „Es war ein Riesenfehler, dass sich Union und FDP geweigert haben, das deutsche Übernahmerecht an internationale Standards anzupassen“, sagte Gabriel den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe). Zuvor hatte sich der SPD-Vorsitzende überraschend in Essen mit Vorständen und Betriebsräten des Baukonzerns Hochtief getroffen.

Angesichts der wahrscheinlichen Niederlage in der Übernahmeschlacht gegen den spanischen ACS-Konzern verteidigte der SPD-Chef die Hochtief-Spitze gegen Kritik. „Mein Eindruck ist, dass das Management bis zum heutigen Tag fair für das Unternehmen kämpft“, sagte Gabriel. „Ich wollte einfach nicht nur bei einer Betriebsversammlung auftreten, sondern auch dann zu Hochtief fahren, wenn das Thema nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit steht“, betonte Gabriel. Er forderte eine präzise Prüfung der Übernahme durch die Finanzaufsichtsbehörde. „Die BaFin muss das Übernahmeangebot von ACS ernsthaft prüfen“, sagte der SPD-Chef. Die Behörde geht dem Vorwurf nach, ACS habe sich möglicherweise mit dem US-Fonds Southeastern abgesprochen.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 07.01.2011 um 18:47 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Unternehmen übertragen.

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