SPD-Chef für Wehrpflicht und gegen Rente mit 67

Der SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich für die Beibehaltung der Wehrpflicht und gegen eine Rente mit 67 ausgesprochen. „Ich glaube weiterhin, dass es wichtig ist, in Deutschland keine Berufsarmee zu schaffen, weil die die Tendenz hat, sich als, sozusagen zu isolieren, nicht mehr der Staatsbürger in Uniform ist, den Sie haben, wenn Sie eine Wehrpflichtigenarmee haben“, sagte er der ARD im „Sommerinterview“, dass am Sonntag ausgestrahlt wird. Stattdessen schlägt er vor, die Wehrpflicht beizubehalten, aber den Dienstantritt freiwillig zu gestalten: „Worüber wir reden müssen ist, ob Sie, das schlägt die SPD vor, ein Konzept umsetzen können, bei dem im Zweifel alle gemustert werden, aber nur die gezogen werden, die sagen: ich bin bereit zu kommen. Das ist ein Konzept, auf das wir uns einigen können.“

Zur Rente mit 67 sagte Gabriel: „Also, eines ist klar, ich stehe nicht dafür, dass man den Leuten das Renteneintrittsalter erhöht, denn, wenn ich nicht gleichzeitig dafür Sorge trage, dass Menschen das überhaupt erreichen können. Wir haben heute eine Erwerbstätigenquote von 35 Prozent, das heißt 65 Prozent der Deutschen arbeiten nicht mal länger als 60 Jahre.“ Gabriel forderte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die dafür sorgen, dass mehr Menschen länger arbeiten können: „Sie müssen flexible Übergangsmöglichkeiten schaffen, damit nicht diese Renteneintrittsalterserhöhung auf 67 einfach daherkommt wie eine Rentenkürzung.“

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 07.08.2010 um 23:29 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Militär, Arbeitsmarkt übertragen.

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