Siemens will IT-Beschäftigten Aufhebungsverträge anbieten

Der Münchner Siemens-Konzern ist bei der geplanten Neuordnung seiner kriselnden IT-Tochter SIS offenbar schon weiter vorangekommen, als bislang vermutet. Von dieser Woche an sollen ausgewählten Mitarbeitern in Deutschland nach Vorstellung der Siemens-Führung gezielt Abfindungsangebote unterbreitet werden, berichtet der „Spiegel“. Auf diese Weise hofft das Unternehmen, zumindest einen Teil der rund 2.000 Jobs einsparen zu können, die hierzulande wegfallen sollen.

Nach Ende der Annahmefrist Mitte August soll in einem zweiten Schritt die verbliebene Belegschaft zum 1. Oktober dann zwei separaten Betriebsteilen zugeordnet werden. Wer in die neue SIS wechselt, muss vermutlich Abstriche beim Gehalt und der Anrechnung von Dienstreisezeiten hinnehmen, behält aber immerhin seinen Arbeitsplatz. Ob die eigenständige Gesellschaft im Konzern verbleibt oder demnächst weiterverkauft wird, steht noch nicht fest. Deutlich schlechter dran sind die übrigen SIS-Beschäftigten, die nicht freiwillig gehen wollen. Sie sollen in einer Rumpfabteilung, intern SIS alt genannt, geparkt werden. Nicht auszuschließen ist, dass es bei deren Auflösung dort später auch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen könnte. Kritische SIS-Betriebsräte werfen dem Management vor, mit ihrem Zweiklassenmodell die gesetzlich vorgeschriebene Sozialauswahl zu umgehen. Ein Siemens-Sprecher versicherte, alle bestehenden gesetzlichen Regelungen würden eingehalten.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus München wurde am 26.06.2010 um 10:43 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Arbeitsmarkt, Industrie übertragen.

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