Schriftstellerin Christa Wolf erhält Thomas-Mann-Preis

Die Schriftstellerin Christa Wolf hat am Sonntag in Lübeck den Thomas Mann-Preis für ihr Lebenswerk erhalten. Sie sei „eine Dichterin, deren Wort hüben und drüben viel bedeutet hat und weiter bedeutet, die unbeirrbar nachdenkliche Hoffnungszeichen setzte, indem sie die eigene Glaubwürdigkeit auf die Prämissen eines Staatswesens zu beziehen versuchte, das bald seine Glaubwürdigkeit verspielt hatte“, sagte der Dirigent, Musikwissenschaftler und Autor Peter Gülke in seiner Laudatio. Die 81-jährige Autorin wurde von einer siebenköpfigen Jury unter Vorsitz des Literaturwissenschaftlers Heinrich Detering gewählt, weil sie „in ihren Romanen und Erzählungen die Kämpfe, Hoffnungen und Irrtümer ihrer Zeit kritisch und selbstkritisch befragt und mit tiefem moralischen Ernst und erzählsicherer Kraft geschildet hat“, so die Begründung der Jury.

Den neuen Literaturpreis verliehen die Hansestadt Lübeck und die Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, erstmals gemeinsam. Er ging aus dem Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck sowie dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste hervor und ist mit 25.000 Euro dotiert. Wolf gehörte zu den bekanntesten Schriftstellerinnen in der ehemaligen DDR. Zu ihren wichtigsten Werken zählen „Der geteilte Himmel“, „Kindheitsmuster“ und „Kassandra“.

Diese Meldung aus Lübeck wurde am 24.10.2010 um 14:34 Uhr mit den Stichworten DEU, Literatur übertragen.

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