Sarrazin-Affäre: Parteien wollen neue Integrationsdebatte

Nach dem Antrag auf Abberufung des umstrittenen Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin haben Politiker der großen Parteien eine neue Integrationsdebatte in Deutschland gefordert. Dieter Wiefelspütz, innenpolitischer Sprecher der SPD, bezeichnete in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ Integration als „das Megathema der nächsten Jahre“. CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach forderte eine „differenzierte Debatte“ über das Thema Integration.

„Wir haben millionenfache Beispiele für bestens gelungene Integration in Deutschland, auch von Muslimen“, unterstrich Bosbach. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte der „Saarbrücker Zeitung“, nach der Entscheidung der Bundesbank sei es jetzt an der Zeit, „dass wir uns dem eigentlichen Thema widmen“. Die Integration der hier lebenden Migranten sei einer der wichtigsten Herausforderungen. Nach Informationen der Zeitung solle noch in diesem Jahr unter der Leitung von Staatsministerin Maria Böhmer (CDU) ein Integrationsgipfel im Kanzleramt stattfinden. Es wäre der erste unter schwarz-gelber Ägide, der vierte insgesamt. Der genaue Termin werde in den nächsten Tagen feststehen, hieß es im Kanzleramt. Sarrazins Berliner Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf hat unterdessen am Donnerstag ein Parteiausschlussverfahren gegen den ehemaligen Finanzsenator eingeleitet. Der SPD-Politiker war aufgrund seiner Äußerungen über Integrations- und Sozialpolitik in die öffentliche Kritik geraten.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 03.09.2010 um 13:43 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesellschaft übertragen.

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