Sachverständigenrat übt Kritik an SPD-Rentenplänen

Der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Wolfgang Franz, hat das Vorhaben der SPD, den Einstieg in die Rente mit 67 um drei Jahre auf 2015 zu verschieben, scharf kritisiert. Statt einer von den Sozialdemokraten angestrebten Verschiebung fordert er die Anpassung an die Rente mit 67 schneller vorzunehmen als bisher von der Regierung geplant, berichtet der „Spiegel“. Er plädiere dafür, „das Rentenalter direkt ab 2012 jährlich um zwei Monate statt zunächst nur um einen Monat zu erhöhen, wie bislang vorgesehen“.

Franz sieht angesichts des demografischen Wandels keine Alternative zur Rente mit 67. Denn eine Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge etwa koste Arbeitsplätze. „Kürzen wir die Auszahlungsbeträge, bekommen wir Probleme mit Altersarmut.“ Der Ökonom lehnt zudem die Forderung ab, dass es für besonders belastete Berufsgruppen Ausnahmen von der Rente mit 67 geben muss. „Da kommt immer das Beispiel vom Dachdecker“, sagt er, „das grenzt an Lächerlichkeit.“ Der sei wahrscheinlich schon mit 60 Jahren nicht mehr auf dem Dach. „Er kann aber auf dem Boden dennoch sehr viele und wertvolle Tätigkeiten verrichten, etwa junge Leute ausbilden oder Kunden beraten.“

Diese Meldung aus Berlin wurde am 21.08.2010 um 11:17 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt, Rente, Parteien übertragen.

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