Sachsen-Anhalt: Zahl der Rechtsextremisten entgegen dem Bundestrend gewachsen

Die Zahl der Rechtsextremisten ist in Sachsen-Anhalt entgegen dem Bundestrend 2010 gewachsen. Das teilte der Sprecher des Magdeburger Innenministeriums, Martin Krems, der „Mitteldeutschen Zeitung“ mit. Die Zahl der Neonazis wuchs in Sachsen-Anhalt von 230 im Jahr 2009 auf 240 im vergangenen Jahr, so Krems.

Die NPD hatte 2010 exakt 250 Mitglieder im Land; im Jahr zuvor waren es noch 230. Auch hier ist also ein Anstieg zu verzeichnen. Hinzu kommen 30 Mitglieder der Deutschen Volks-Union (DVU). Diese müssen, wenn die Fusion mit der NPD vollzogen wird, alle einzeln übertreten. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, hatte zuvor erklärt, die Zahl der gewaltbereiten Neonazis nehme bundesweit zu, während die rechtsextremistische Szene inklusive der NPD schrumpfe. Der Rechtsextremismus-Experte Bernd Wagner von der Aussteigerorganisation „Exit“ warnte unterdessen vor Verharmlosung: „Man sollte nicht denken: Wenn die NPD verschwunden ist, dann ist das alles erledigt“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Das ist mitnichten so. Die Rechtsextremisten haben ihre Füße voll in der jungen Generation und ziehen von da immer neues Potenzial raus.“ Die rechtsextreme Szene sei relativ stabil und reproduktionsfähig.

Diese Meldung aus Magdeburg wurde am 19.04.2011 um 07:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft übertragen.

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