Sachsen-Anhalt: SPD-Spitze distanziert sich von offenbar NPD-nahen Bürgermeister

Der SPD-Landesvorstand geht auf Distanz zu einem SPD-Bürgermeister aus dem Burgenlandkreis, der in einem Brief deutliche Sympathie für die rechtsextreme NPD geäußert hatte. Die SPD-Landesvorsitzende Katrin Budde nannte das Schreiben des Krauschwitzer Bürgermeisters Hans Püschel „höchst kritikwürdig“, wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Dienstagausgabe) berichtete. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeder Verharmlosung der NPD“, erklärte Budde, nachdem sich der Landesvorstand mit dem Schreiben befasst hatte.

Ob gegen den Krauschwitzer Bürgermeister ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet wird, ist allerdings offen. Die Partei will den Fall dem Kreisverband Burgenland übergeben. Der Kreisvorsitzende und Vize-Landeschef, Innenstaatssekretär Rüdiger Erben, warnte vor Schnellschüssen: „Wir sollten nicht den gleichen Fehler machen wie die Bundes-SPD mit Sarrazin“, sagte Erben dem Blatt. Püschel müsse zunächst angehört werden. Püschel hatte in dem Brief erklärt, er habe in Redebeiträgen auf dem NPD-Bundesparteitag Anfang November in Hohenmölsen „kaum einen Satz gefunden, den ich nicht selbst hätte unterschreiben können“. Weiter schrieb der 62-Jährige, der den Parteitag besucht hatte: „Scheinbar haben die gar nicht so schlechte Ideen.“ Püschel hatte den Brief an die Mitteldeutsche Zeitung gerichtet, mittlerweile kursiert er auch auf rechtsextremen Seiten im Internet.

Diese Meldung aus Magdeburg wurde am 15.11.2010 um 18:51 Uhr mit den Stichworten DEU, SAH, Parteien übertragen.

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