Sachsen-Anhalt: Linker Spitzenkandidat Gallert kritisiert Parteispitze

Der Spitzenkandidat der Links-Partei in Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, hat zu Beginn des Wahlkampfes deutliche Kritik an seiner Parteispitze geäußert. Am 20. März wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt, dann könnte die Linke erstmals stärkste Partei bei einer Landtagswahl werden und den Ministerpräsidenten stellen. In Umfragen liegt sie gegenwärtig gleichauf mit der CDU.

„Wichtig wäre mir, dass von der Bundesführung, stärker als in den letzten Monaten, inhaltliche Signale ausgehen. Signale, wie wir die Debatten zu Fragen wie Hartz IV, gute Arbeit, Energiegewinnung, Demokratieentwicklung mitbestimmen können“, sagte Gallert der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwochausgabe). Kritik äußerte Gallert auch über Äußerungen von Genossen über den Kommunismus als politisches Ziel, wie es zuletzt Parteichefin Gesine Lötzsch getan hat. „Mein Vorwurf ist, dass sie die Verbrechen im Namen des Kommunismus auf subjektives Versagen beschränken und nicht die strukturellen Probleme sehen“, so Gallert. „Ich kontrolliere nicht die Artikel meiner Vorsitzenden. Aber die jetzige öffentliche Debatte ist weder für die Arbeit der Partei noch für die Programmdiskussion produktiv.“ Dass die Debatte Einfluss auf sein Wahlergebnis haben könnte, glaubt Gallert nicht. Sein Ziel ist klar: „Ich will Ministerpräsident werden.“

Diese Meldung aus Magdeburg wurde am 12.01.2011 um 04:00 Uhr mit den Stichworten DEU, SAH, Parteien übertragen.

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