RWE-Chef Großmann verteidigt Anzeigenkampagne gegen Bundesregierung

RWE-Chef Jürgen Großmann hat die umstrittene Anzeigenkampagne gegen die Bundesregierung verteidigt. „Für den Appell haben wir viel Zustimmung erhalten“, sagte Großmann dem „Spiegel“. Inzwischen lägen Unterschriften von mehr als 10.000 Unterstützern vor, auch aus dem Maschinen- und Anlagenbau.

Großmann räumte ein, dass aus der Autoindustrie kein Manager unterschrieben habe. Der von ihm kontaktierte VW-Chef Martin Winterkorn habe eine Anzeige in diesem Fall nicht als geeignetes Kommunikationsinstrument empfunden. Großmann kritisierte noch einmal scharf die Einführung einer Brennelementesteuer. Die Steuer wäre ein „Eingriff auf den geschützten Altbestand“ der Kernkraftwerke. Man könne Erträge mit Abgaben belegen, aber nicht Ertragserwartungen. Der RWE-Chef kündigte an, die Einführung einer solchen Steuer in jedem Fall juristisch prüfen zu lassen und notfalls auch dagegen zu klagen. „Das hängt vom Gesamtpaket und von der Ausgestaltung ab“, sagte Großmann, Auf die Frage, ob die Stromkonzerne nach der Einführung einer Brennelementesteuer quasi im Gegenzug Investitionen in erneuerbare Energien wie Offshore-Windparks streichen könnten, sagte Großmann: „Wir sind doch keine trotzigen Jungs!“ Allerdings könne man „nur investieren, wenn wir das Geld dazu haben“.

Diese Meldung aus Essen wurde am 28.08.2010 um 09:23 Uhr mit den Stichworten DEU, Energie, Unternehmen übertragen.

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