Ruhrbischof ruft angesichts Loveparade-Katastrophe zu Demut auf

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat die Menschen angesichts der Loveparade-Katastrophe zu Demut aufgerufen. „Vielleicht brauchen wir mehr Demut in einer Zeit, in der alles größer, schneller, lauter, grenzenloser sein muss“, schreibt der Bischof von Essen in einem Beitrag für die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Das „Immer mehr“ und „Immer größer“ habe ein Grenze.

„Die Loveparade“, so der Bischof. „stand möglicherweise auch für die Illusion von Grenzenlosigkeit“. Er müsse zwar zugeben, dass es mit Stolz erfülle, „was wir in unserer Region auf die Beine stellen“. „Die Demut aber lehrt, dass Größe etwas anderes ist als das, was Zahlen sagen.“ Die Wahrheit über die Katastrophe von Duisburg müsse auf den Tisch, forderte Overbeck. Und diejenigen, die am Tag der Loveparade und im Vorfeld Verantwortung hatten, müssten auch zu ihrer Verantwortung stehen. Mit deutlichen Worten widersprach Overbeck jenen, die jetzt behaupten, Gott habe mit der Tragödie ein Urteil gesprochen. „Das ist furchtbar anmaßend und vergrößert den Schmerz aller Betroffenen“, so Overbeck. Der Ruhrbischof wird den Trauergottesdienst für die Opfer der Loveparade am Samstag in der Duisburger Salvatorkirche gemeinsam mit Präses Nikolaus Schneider leiten.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Duisburg wurde am 30.07.2010 um 19:30 Uhr mit den Stichworten DEU, Unglücke, Religion übertragen.

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