Regierung will alte Kontonummern retten

Die Bundesregierung lehnt die Pläne der EU-Kommission zur verpflichtenden Einführung von 33-stelligen Bankverbindungsdaten ab. „Zur Abwicklung rein nationaler Zahlungsvorgänge“ müsse „die Verwendung von Kontonummer und Bankleitzahl weiterhin möglich bleiben“, heißt es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums, das der Süddeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe) vorliegt. Damit stellt sich die Bundesregierung gegen den Vorstoß aus Brüssel, Überweisungen innerhalb der EU künftig ausschließlich über das europäische Zahlungssystem Sepa abzuwickeln.

Nach dem Willen der EU-Kommission wären Kontoinhaber spätestens von 2013 an verpflichtet, für jede Überweisung innerhalb der EU eine 22-stellige Kontonummer (Iban) und eine elfstellige Bankleitzahl (BIC) zu verwenden.“Wir wollen dass die Interessen der Verbraucher nicht zu kurz kommen“, begründete eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums die ablehnende Haltung. „Für die Kunden sind die langen Zahlen kompliziert und verlangen deutlich mehr Aufwand und Konzentration beim Ausfüllen einer Überweisung.“ Stattdessen setzt sich die Regierung für eine verbraucherfreundlichere Lösung ein. „Es wäre denkbar, dass die Kunden auch in Zukunft ihre vertrauten Zahlen verwenden, die Banken diese aber automatisch in IBAN und BIC umrechnen“, sagt die Sprecherin. „Technisch ist das möglich.“

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 13.08.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Finanzindustrie übertragen.

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