Rechnungsprüfer kritisieren Promi-Freikarten für Bayreuther Festspiele

Der Bundesrechnungshof hat die Vergabe von Gratis-Eintrittskarten und festen Kartenkontingenten an Politiker und Prominente für die Bayreuther Festspiele scharf kritisiert. Das geht aus einem Bericht der Behörde an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, der der „Rheinischen Post“ vorliegt. Demnach gelangten 2010 nur 40 Prozent der Eintrittskarten in den freien Verkauf, bei Premieren waren es sogar nur 16 Prozent.

Der Rest wird als Freikarten oder feste Kontingente an Politiker, Sponsoren und Prominente aus Wirtschaft und Gesellschaft vergeben. Die Kontingentierung „sei mit den Förderzielen nicht vereinbar“, heißt es in dem 18-seitigen Bericht der Rechnungsprüfer. Der Bund hält 25 Prozent an der Bayreuther Festspiele GmbH. Alleine 2.650 von insgesamt 57.000 Karten seien im vergangenen Jahren gratis vergeben worden, listet der Bericht auf. Die Nachfrage nach den Eintrittskarten für die Wagner-Festspiele liege aber regelmäßig um das sechs- bis siebenfache höher als die Kartenkontingente. Die Notwendigkeit von Freikarten sollte daher „kritisch geprüft“ und die Vergabe schriftlich geregelt werden, schlagen die Rechnungsprüfer vor. Der zuständige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) müsse die Förderziele präzisieren und eine aussagefähige Erfolgskontrolle einführen. Als Negativbeispiele listet die Behörde feste Kontingente für Sponsoren und eine Gewerkschaft an.

Diese Meldung aus Bonn wurde am 18.06.2011 um 09:12 Uhr mit den Stichworten DEU, Musik, Bühne übertragen.

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