RAG prüft Bau von Unter-Tage-Wasserkraftwerken

Der Bergbaukonzern RAG prüft die Entwicklung von Unter-Tage-Wasserkraftwerken zur umweltfreundlichen Energieerzeugung. Die Idee dabei ist, in Schachtanlagen Grubenwasser über mehrere hundert Meter in die Tiefe stürzen zu lassen und damit Turbinen zur Stromproduktion anzutreiben. „Wir wollen das sehr ernsthaft anpacken“, kündigte RAG-Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes im Gespräch mit der „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“ (Donnerstagausgabe) in Essen an.

Tönjes sieht ein „Riesenpotenzial“ für die Stromerzeugung unter Tage. Derzeit würden entsprechende Forschungsaufträge an drei Universitäten in der Region vorbereitet. Zudem sei man mit Maschinenbauern in Kontakt, was die Entwicklung spezieller Turbinen angehe. Für solche Grubenwasserkraftwerke kämen die fünf Steinkohlen-Zechen in Frage, die noch auf seien, sagte Tönjes. Die RAG hat die erneuerbaren Energien als ein Geschäftsfeld mit Zukunft für die Zeit nach dem Auslaufen der Steinkohlenförderung im Jahr 2018 ausgemacht. „Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass wir da neue Akzente setzen können“, sagte Tönjes. Gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE prüft die RAG bereits die Machbarkeit eines kombinierten Windkraft- und Pumpspeicherwerks auf einer 50 Meter hohen Kohlenhalde bei Hamm, das eine Leistung von bis zu 20 Megawatt haben und dabei rechnerisch rund 8000 Haushalte sechs Stunden am Tag mit Strom versorgen könnte. Ein Unter-Tage-Kraftwerk verspräche dagegen bei einer Wasser-Fallhöhe von 800 Metern gleich mehrere hundert Megawatt Leistung, so die RAG.

Diese Meldung aus Herne wurde am 26.01.2011 um 19:22 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Industrie, Energie übertragen.

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