Priester-Rücktritt an Münchner Journalistenschule spaltet Bischofskonferenz

Im Fall des zum Rücktritt gedrängten geistlichen Leiters der katholischen Journalistenschule München, Michael Broch, kommt es zu breiten Protesten – und zu einem Zerwürfnis unter deutschen Bischöfen. Dies berichtet der „Spiegel“. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse hält die Abstrafung für grundfalsch: „Um der Zukunft der Kirche willen muss die kritische Debatte möglich sein.“

Der 67-jährige Priester Broch hatte im Mai den Papst, den Zölibat und die „antiquierte Sexualmoral“ seiner Kirche kritisiert. Thierse betonte, nicht Schweigen, sondern die Auseinandersetzung sei heute „die angemessene Loyalität gegenüber der Kirche“. Ärger gibt es deshalb auch in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hatte im Juni den Rausschmiss Brochs, der sich sogar für seine Äußerungen entschuldigt hatte, noch verhindern können. Doch vorvergangene Woche solle Broch vom für die Medienarbeit zuständigen Bischof Gebhard Fürst zum Rücktritt gedrängt worden sein; die Bischöfe hätten „kein Vertrauen mehr“ zu ihm. Derweil wenden sich rund 200 aktuelle und ehemalige Absolventen des Instituts an Zollitsch: Er solle sich im Ständigen Rat der Bischöfe stark machen „für einen Verbleib Brochs im Amt“ sowie „eine Auseinandersetzung“ mit dessen Kritik.

Diese Meldung aus Bonn wurde am 21.08.2010 um 13:22 Uhr mit den Stichworten DEU, Kirche, Religion übertragen.

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