Polizei nach Geiselnahme von Manila in der Kritik

Die Polizei von Manila ist nach der Geiselnahme am Montag in die Kritik geraten. Die Beamten vor Ort hätten zahlreiche schwerwiegende Fehler begangen, sagte der Sicherheitsexperte Charles Shoebridge der BBC. Die Polizisten seien dabei nicht nur schlecht ausgebildet und ausgerüstet gewesen, sie hätten auch einige Grundregeln für derartige Situationen missachtet.

Zum Beispiel hätten die Behörden das Umfeld des Busses nicht ausreichend abgeschirmt, so dass der Geiselnehmer alles über das Fernsehen mit verfolgen konnte und die zuschauenden Passanten mehr als notwendig gefährdet wurden. Ferner sei es ein Fehler gewesen, den Bruder des Täters zu den Verhandlungen zu holen. Außerdem hätten sich nach Shoebridges Meinung zahlreiche Gelegenheiten geboten, den Geiselnehmer zu entwaffnen. Schlussendlich hätten die Polizisten vor Ort den Bewaffneten mittels eines Scharfschützen unschädlich machen können und müssen. Die Geiselnahme hatte blutig geendet, nachdem die Polizei den Bus stürmte. Der Geiselnehmer und sechs Touristen aus Hongkong wurden dabei getötet. Der Mann war selbst ein ehemaliger Polizist und wollte mit der Aktion seine Wiedereinstellung erreichen.

Diese Meldung aus Manila wurde am 25.08.2010 um 15:00 Uhr mit den Stichworten Philippinen, Kriminalität, Gewalt übertragen.

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