Polizei-Gewerkschafts-Vorsitzender fordert Vorratsdatenspeicherung

Bernhard Witthaut, neuer Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, hat die hohe Arbeitsbelastung der Beamten beklagt und die Möglichkeit der Vorratsdatenspeicherung gefordert. „Die Polizei in Deutschland ist nicht überfordert, aber an der Grenze ihrer Belastbarkeit“, sagte er in der Fernsehsendung „Phoenix-Runde“. Die Polizei werde gezwungen tätig zu werden und müsse „politische Entscheidungen ausbaden“.

Darüber hinaus forderte Witthaut die Möglichkeit der Vorratsdatenspeicherung und kritisierte, das dies zu lange dauere. Die Diskussion über Für und Wider mache die Polizei „beinahe wütend“. „Wir benötigen genau dieses Instrument, um Straftaten zu verhindern, um Gefahren abzuwehren.“ Nachdem das Bundesverfassungsgericht das entsprechende Gesetz der großen Koalition für verfassungswidrig erklärt hatte, müsse deshalb „schnell ein Vorschlag auf den Tisch, der sich im Rahmen dieses Urteils bewegt“. Eine bessere technische Ausstattung reiche nicht aus, so Witthaut. Unterdessen kritisierte der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele eine mögliche Vorratsdatenspeicherung in der „Phoenix-Runde“ heftig. „Wenn Daten da sind, ist die Verlockung da, die Begehrlichkeit, diese Daten für alles Mögliche zu nutzen.“ Im Hinblick auf die Polizeiorganisation sprach sich Witthaut gegen „Mammutbehörden“ mit 50.000 oder 55.000 Mitarbeitern aus. „Das sind für mich Organisationsstrukturen, die halte ich nicht für effizient und effektiv.“ Er mahnte, für die Diskussion den Bericht der Werthebach-Kommission zur besseren Zusammenarbeit von Bundeskriminalamt, Zoll und Polizei abzuwarten, der in zwei Wochen vorliegen soll.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 25.11.2010 um 21:23 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Daten, Terrorismus übertragen.

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