Opel-Betriebsrat in Bochum spielt im Streit um 1.255 Jobs auf Zeit

Im Streit um den Abbau von 1.255 Arbeitsplätzen in den Bochumer Opel-Werken hat Betriebsratschef Rainer Einenkel mehr Zeit für Verhandlungen gefordert. Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ zufolge will er erreichen, dass der personelle Überhang mit Hilfe von Kurzarbeit und 30-Stunden-Woche so lange abgefedert wird, bis die Verhandlungen mit dem Management über ein Altersteilzeitprogramm abgeschlossen sind. „Wenn wir Zeit haben, das vernünftig auszuhandeln, hätten wir ziemlich schnell den geforderten Arbeitsplatzabbau erreicht“, sagte Einenkel „Focus“.

Bislang konnten sich in Bochum nicht genügend Beschäftigte mit den angebotenen Abfindungen oder einem Wechsel ins Werk Rüsselsheim anfreunden. Statt 1800 haben bislang erst gut 500 Opelaner freiwillig auf ihren Job im Ruhrgebiet verzichtet. Ein Grund ist „Focus“ zufolge, dass zwischen 2005 und 2007 nach Betriebsratsangaben bereits mehr als 3500 Arbeitsplätze abgebaut wurden. Einenkel: „Von dem verbliebenen Stamm überlegt sich jeder genau, ob er seinen Arbeitsplatz aufgibt.“ Der Abbau der europaweit insgesamt 8400 Opel-Stellen soll laut Sanierungsplan bis Ende 2011 erreicht sein. Wegen der siebenmonatigen Kündigungsfrist drohen Ende Mai in Bochum betriebsbedingte Kündigungen. Das Management drückt laut „Focus“ beim Job-Abbau aufs Tempo, weil der Autobauer spätestens 2012 wieder Geld verdienen soll.

Diese Meldung aus Bochum wurde am 15.04.2011 um 08:20 Uhr mit den Stichworten DEU, Autoindustrie, Arbeitsmarkt übertragen.

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