Oliver Kahn: "Autoritärer Führungsstil vielfach nicht mehr zeitgemäß"

Die Torwart-Legende Oliver Kahn hält autoritären Führungsstil sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft für nicht mehr zeitgemäß: „Die Motivationsleistung von Führungskräften und auch von Fußballtrainern, besteht in erster Linie darin, ein Team zu bilden und die Teammitglieder für die Ziele gewinnen zu können“, sagte der ehemalige Nationaltorhüter der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Autoritärer Stil möge in dem einen oder anderen Fall noch berechtigt sein, größtenteils jedoch seien die Zeiten, in denen Unternehmenslenker das Wissen für sich gepachtet hatten, vorbei. „Aufgrund der Komplexität der Prozesse verfügen die Mitarbeiter heutzutage oft über mehr Fachwissen als ihre Chefs“, sagte der 41-Jährige, der neben Topmanagern und Spitzenpolitikern zum Weltwirtschaftsforum eingeladen war.

Manager seien deshalb gut beraten, die Richtung vorzugeben und dafür zu sorgen, dass ihre Mitarbeiter motiviert genug seien, diese auch umzusetzen. Auf die Frage, was Wirtschaftslenker von Spitzensportlern lernen können, erklärte Kahn, es gebe einige Parallelen zwischen dem, was Spitzensportler und Topmanager tun: „Beide müssen mit internem und externem Druck umgehen, Mitarbeiter oder Mitspieler motivieren können, Verantwortung delegieren und lernen Niederlagen und Krisensituationen in Chancen zu verwandeln“. Grundsätzlich sei es wichtig, „frühzeitig zu erkennen, dass der Job nur ein Teil des Lebens ist und auch die anderen Lebensbereiche nicht vernachlässigt werden sollten“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 30.01.2011 um 18:45 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Fußball übertragen.

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