OHB-Chef: Wikileaks wird noch mehr Managern Jobs kosten

Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB Technology AG, geht davon aus, dass noch mehr Manager wegen Veröffentlichungen der Internet-Plattform Wikileaks ihre Jobs verlieren werden. „Wenn es Storys gibt, die relevant sind, dann kommen Firmen stark unter Druck“, sagte er dem „Weser Kurier“ (Mittwochausgabe). „Da helfen Dementis nicht. Das haben wir am eigenen Leib erleben müssen.“

Es gebe mit Sicherheit über alle Branchen, die die USA als wichtig einstuften, ähnliche Inhalte aus ähnlichen Gesprächen, sagte Fuchs weiter. OHB hat vor zehn Tagen als erstes deutsches Unternehmen im Zusammenhang mit Wikileaks-Dokumenten den Vorstandschef seiner Satellitensparte OHB Systems wegen abfälliger Äußerungen über Frankreich und das Navigationssystem Galileo entlassen. Die Vertreter von Wirtschaftsunternehmen seien bislang viel zu naiv in Gespräche mit Botschaftsangehörigen gegangen, sagte der Manager darüber hinaus. „Ich bin mir von jetzt an bewusst, dass jedes Gespräch von interessierter Seite in irgendeiner Weise berichtet werden kann“, sagte Fuchs. Als Folge der Wikileaks-Veröffentlichungen werde in Botschaften „kein offenes Wort mehr gesprochen werden“, das vertrauliche Gespräch sei beschädigt. „Alle denken jetzt, dass möglicherweise jemand mitschneidet.“

Diese Meldung aus Bremen wurde am 25.01.2011 um 19:31 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Arbeitsmarkt, Internet übertragen.

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    Orwell 26. Januar 2011 at 09:01

    Berry Smutney hatte gegenüber den Amerikanern behauptet, die Franzosen würden Wirtschaftsspionage betreiben. Das hat zu seiner Entlassung bei OHB geführt. Denn es war ja ein klares Täuschungsmanöver. Der Sohn des Firmengründers Marco Fuchs hatte einige Zeit zuvor Welt online gesagt, die SAR Lupe Satelliten würden der Überwachung der Taliban in Afghanistan dienen. Daraufhin haben Bremer Bürger protestiert, dass in Bremen Satelliten gebaut würden, die Menschen überwachen können. Denn mit solchen Satelliten kann man auch die Vorstandsetagen der großen deutschen Unternehmen überwachen. Und wo werden Innovationen schneller bekannt als in den immer gut informierten Vorständen?
    Danach hat der Gründer begonnen, zu behaupten, er wisse nicht, wofür die Satelliten dienten, die OHB baut. Doch anstelle darüber nachzudenken, ob er wegen dieses Täuschungsmanövers nicht auch zurücktreten sollte, versucht Marco Fuchs jetzt alle Manager bei OHB einzuschüchtern, über die wahren Aktivitäten des Konzerns zu plaudern.
    OHB ist eine Firma, die die Menschenrechte vernichten wird, weil sie Satelliten baut, die auch vor der Privatsphäre der Menschen nicht haltmacht. Diese Firma ist schlimmer als alle Terroristen zusammen.

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