Noch mehr Fälschungen des Kunstsammlers Jäger in Umlauf

Die Liste der zweifelhaften Kunstwerke aus der angeblichen Kunstsammlung Werner Jägers wird immer länger. Bislang war bekannt, dass zu den mutmaßlichen Fälschungen, die seit 1995 über Galerien und Auktionshäuser verkauft wurden, Gemälde von Heinrich Campendonk, Max Pechstein, Max Ernst und André Derain zählen. Das berichtet die Zeitung „Die Welt“ in ihrer Dienstagausgabe.

Im Duisburger Wilhelm-Lehmbruck-Museum hängt zurzeit als Leihgabe des spanischen Kommunikationsunternehmens Telefonica ein Bild des polnisch-französischen Kubisten Louis Marcoussis. Es zeigt den jüdischen Kunsthändler Alfred Flechtheim und trägt auf der Rückseite einen jener Aufkleber, durch die der Fälschungsskandal um die Sammlung Jägers ins Rollen kam. Das schlecht gedruckte Etikett behauptet auf dem Rahmen von mindestens acht unter Fälschungsverdacht stehenden Gemälden, sie hätten einst zur Privatsammlung von Flechtheim gehört, so auch auf dem 116 mal 81 Zentimeter großen Marcoussis-Gemälde der Telefonica. Gekauft hat das Unternehmen das Gemälde ersten Recherchen zufolge über die Pariser Galerie Cazeau-Béraudière. Über die angesehene Kunsthandlung soll mindestens eine weitere mutmaßliche Fälschung weiter vermittelt worden sein, das angebliche Campendonk-Gemälde „Landschaft mit Pferden“. Das Bild wurde später, im Februar 2006, für 344.000 Pfund bei Christie`s in London versteigert. Neben den Marcoussis im Lehmbruck-Museum hat Direktor Raimund Stecker inzwischen einen Zettel hängen lassen, der auf den Fälschungsverdacht hinweist.

Diese Meldung aus Duisburg wurde am 06.09.2010 um 19:19 Uhr mit den Stichworten DEU, Kunst, Kriminalität übertragen.

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