Neurologe: Eisbär Knut starb wahrscheinlich an Epilepsie

Neurologen gehen davon aus, dass der Berliner Eisbär Knut an einem epileptischen Anfall gestorben ist. Der Neurologe Christian Elger von der Universität Bonn sah sich mit seinen Kollegen mehrmals einen im Internet kursierenden Film über die letzten Minuten des Bärs an, der mehrfach um seine eigene Achse rotiert war und dann in den Pool des Geheges fiel und ertrank. Elger sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus“, er kenne die „typischen Drehbewegungen mit einem angezogenen Bein“ von seinen Ratten im Labor.

„Wir sind uns absolut sicher, dass Knut durch einen epileptischen Anfall gestorben ist.“ Damit bestätigte er den ersten Verdacht des Zoodirektors Bernhard Blaszkiewitz. Der Krampf schalte beim Sturz ins Wasser alle Schutzreflexe im Gehirn aus, auch beim Menschen, so Elger: „Epileptiker haben ein 23 mal höheres Risiko, durch Ertrinken zu sterben.“ Der epileptische Anfall sei allerdings nur die Folge einer noch nicht eindeutig identifizierten Hirnerkrankung. Knuts Gehirn wird derzeit in der Pathologie am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin untersucht. Der Pressesprecher des IZW, Steven Seet, sagte „Focus“, beim Röntgen im Computertomographen (CT) seien in der rechten Gehirnhälfte Veränderungen sichtbar geworden. Einen Schlaganfall schloss er eher aus. „Das hätte man im CT sofort erkannt.“ Womöglich hat Knut seine Erkrankung von seinem Vater Lars geerbt, der ebenfalls unter epileptischen Anfällen leiden soll.

Diese Meldung aus Bonn wurde am 26.03.2011 um 10:22 Uhr mit den Stichworten DEU, Tiere, Unglücke übertragen.

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