Nato-Ministertreffen: Westerwelle will atomare Abrüstung

In Brüssel findet am Donnerstag ein Treffen der Außen- und Verteidigungsminister der Nato-Staaten statt. Kernpunkt ist die Vorbereitung des Gipfeltreffens im November. Seit zwei Wochen liegen den 28 Mitgliedstaaten Entwürfe vor, die die neuen Aufgabenfelder des Bündnisses definieren.

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich im Vorfeld des Treffens nochmals für eine nukleare Abrüstung ausgesprochen. In dem von Nato-Chef Anders Fogh Rasmussen erarbeiteten Leitfaden ist eine Reduzierung der Atomwaffen vorgesehen, eine Abrüstung jedoch nicht. Westerwelle ist das aber noch zu wenig. Er hofft bei dem Aufbau eines Raketenabwehrsystems für die Nato-Staaten, dass auf zusätzliche atomare Waffen in Europa verzichtet wird. Dieser Vorschlag findet allerdings nur bei wenigen Mitgliedern Unterstützung. Vor allem Frankreich und die USA sind nicht bereit, auf Nuklearwaffen zu verzichten. Einen Trumpf hat der Außenminister aber noch in der Hinterhand. Ohne ein deutsches „Ja“ kann der Beschluss des 200 Millionen Euro teuren Raketensystems nicht verabschiedet werden. Spätestens auf dem Nato-Gipfel in Lissabon im November wollen die Mitglieder zu einer Einigung kommen.

Diese Meldung aus Brüssel wurde am 14.10.2010 um 09:46 Uhr mit den Stichworten Belgien, Weltpolitik, Militär übertragen.

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