Muslimbruder Raschad al-Bajumi fordert Regimewechsel in Ägypten

Der stellvertretende Führer der Muslimbruderschaft in Ägypten, Raschad al-Bajumi, fordert den Regimewechsel, eine Übergangsregierung „sämtlicher Oppositionsgruppen“, Neuwahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen. „Nach 30 Jahren der Unterdrückung, Korruption und Diktatur stehen wir definitiv an einem Scheideweg“, sagte Bajumi im Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“: „Die Revolution wird so lange weitergehen, bis unsere Forderungen erfüllt sind.“ Die Muslimbruderschaft respektiere Andersgläubige: „Das sind unsere Prinzipien.“

Sie werde vom Regime falsch dargestellt: „Wir sind keine Teufel. Unsere Religion ist keine teuflische Religion“, sagte Bajumi. Er wisse nicht, wie viele Anhänger seine Vereinigung derzeit in Ägypten habe: „Wir zählen nicht. Die Regierung sagt, wir sind drei Millionen und mehr, ich weiß nur, wir sind überall.“ Bei den Demonstrationen halten sich die Muslimbrüder bewusst zurück: „Wir wollen nicht, dass diese Revolution als Revolution der Muslimbrüder dargestellt wird, als islamische Revolution“, sagte Bajumi: „Dies ist ein Volksaufstand aller Ägypter.“ Für die Toten und Verletzten bei den Demonstrationen sei allein die Regierung verantwortlich: „Ich schwöre Ihnen, die Muslimbruderschaft hat nicht zur Gewalt aufgerufen und wird das auch nicht tun.“

Diese Meldung aus Kairo wurde am 05.02.2011 um 14:05 Uhr mit den Stichworten Ägypten, Proteste, Weltpolitik übertragen.

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