Müttergenesungswerk kritisiert mangelnde Versorgung kranker Mütter in Deutschland

Das Müttergenesungswerk hat die mangelnde Versorgung kranker Mütter in Deutschland kritisiert. Trotz eines gesetzlichen Anspruchs bekämen weniger als fünf Prozent aller bedürftigen Frauen und ihrer Kinder eine Kur von den Krankenkassen genehmigt. „Die Frauen kommen erst in unsere Beratungsstellen, wenn sie mit ihren Kindern nur noch schreien können“, erklärte Geschäftsführerin Anne Schilling in der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“.

Damit sich etwas ändert, so Schilling, „müssen die Frauen die Beratungsstellen stürmen“. Wie das Müttergenesungswerk warnt auch der Berufsverband der Frauenärzte vor den wachsenden Anforderungen an Mütter und den damit einhergehenden gesundheitlichen Problemen. „Die Erschöpfungssyndrome sind unübersehbar“, sagte Werner Harlfinger, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Rheinland-Pfalz. Insbesondere Alleinerziehende seien chronisch überfordert und könnten ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Schlafstörungen, Angstzustände, Unterleibsschmerzen, Infektanfälligkeit und psychische Probleme hätten deutlich zugenommen. Nach Einschätzung des Hilfswerkes bräuchte hierzulande 2,1 Millionen Mütter und 1,1 Millionen Kinder eine Heilbehandlung. Tatsächlich kamen 2009 nach Angaben des Müttergenesungswerks 43.000 Mütter und 64.000 Kinder in den Genuss einer Kur. Für das abgelaufene Jahr 2010 erwartet das Hilfswerk nach seinen bisherigen Erhebungen eher eine Verschlechterung als eine Verbesserung der Lage.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 09.02.2011 um 13:37 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit, Familien übertragen.

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