München: Hunderte Steuerhinterzieher zeigen sich selbst an

Allein im Großraum München haben sich in den vergangenen Monaten fast 1.000 zu meist gutbetuchte Menschen selber angezeigt. Sie räumten ein, dass sie Vermögen ins Ausland geschafft und dadurch Steuern in oftmals beträchtlicher Höhe hinterzogen haben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Dienstagsausgabe. Experten rechnen damit, dass allein die Selbstanzeigen aus dem Großraum dem Fiskus Mehreinnahmen von mehr als 100 Millionen Euro einbringen könnten.

Nach Angaben aus Behördenkreisen handelt es sich bei denjenigen, die sich nun selber bei den Finanzämtern in München und der Region offenbart haben, vor allem um Unternehmer. Eine größere Zahl der Steuerhinterzieher kommt aus den wohlhabenden Stadtgebieten in München wie Bogenhausen und aus dem Süden der Stadt, insbesondere aus den Landkreisen München und Starnberg. Bundesweit gab es in den vergangenen Monaten rund 20000 Selbstanzeigen, in ganz Bayern sind es bislang 3000. Zahlen für den Großraum München nannte das bayerische Finanzministerium bislang offiziell noch nicht. Nach Angaben aus Behördenkreisen gibt es in der Landeshauptstadt und den umliegenden Landkreisen aber eine besonders hohe Zahl von Selbstanzeigen. Deren Zahl war in den vergangenen Monaten rapide angestiegen, nachdem der Fiskus mehrere CDs mit Bankdaten aufgekauft hatte. Seither mussten die Steuerflüchtlinge damit rechnen, dass sie gegen ihren Willen auffliegen und ihnen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sowie empfindliche Strafen drohen. Aus Angst davor wählten viele den Weg der Selbstanzeige.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus München wurde am 15.06.2010 um 03:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Steuern übertragen.

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