Missbrauchsskandal: Vatikan entlastet früheren Ettal-Abt

Eine Prüfungskommission des Vatikans hat die frühere Führung des Klosters Ettal im Umgang mit dem Missbrauchsskandal entlastet. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf einen entsprechenden Brief des römischen Kardinalpräfekten Franc Rodé. Demnach hat eine sogenannte Apostolische Visitation im Kloster Ettal ergeben, dass die im Februar 2010 zurückgetretenen Ettaler Würdenträger, Abt Barnabas und Prior Maurus, keine Fehler im Umgang mit dem Missbrauchsskandal gemacht hätten.

Keiner der beiden habe eine vorgeschriebene Meldepflicht versäumt. Die Visitatoren kommen in ihrem Bericht zu dem Schluss, „dass Abt Barnabas alles getan hat, was von der Sache her geboten war“. Einer Neuwahl der beiden Geistlichen in ihre früheren Ämter stehe nichts entgegen. Die apostolische Einschätzung bringt den Münchner Erzbischof Reinhard Marx in Erklärungsnot. Marx hatte im Februar den Abt und den Schulleiter zum Rücktritt gedrängt, nachdem zahlreiche Misshandlungen im Internat zwischen 1960 und 1990 bekannt wurden. Zur Begründung hieß es damals von Seiten des Münchner Erzbistums, Barnabas und Maurus hätten einen Fall sexuellen Missbrauchs von 2005 fälschlicherweise nicht an den Bischof gemeldet. Die Gutachter des Vatikans schlossen sich dieser Sichtweise nun nicht an.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Ettal wurde am 08.07.2010 um 18:44 Uhr mit den Stichworten DEU, Religion, Justiz übertragen.

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