Missbrauchsopfer lehnen Entschädigungsangebot der Jesuiten als zu niedrig ab

Missbrauchsopfer halten das Angebot des katholischen Jesuiten-Ordens, ihnen 5.000 Euro zu zahlen, für deutlich zu niedrig. „Diese Summe ist überhaupt nicht ausreichend, um den erlittenen Schaden zu kompensieren oder auch nur eine Anerkennung der Schuld zu signalisieren“, kritisierte Thomas Weiner von der Gruppe Eckiger Tisch im Gespräch mit der „Frankfurter Rundschau“. Zudem sei es ihm „unverständlich“, dass die Opfer, die dem Orden ja bekannt seien, einen Antrag stellen sollten.

Er sei auch nicht sicher, ob es sich wirklich um ein Angebot oder nur eine Absichtserklärung handele, sagte Weiner. Der Eckige Tisch fordert durchschnittlich rund 80.000 Euro pro Opfer. Die Gruppe besteht aus ehemaligen Schülern des Berliner Canisius-Kollegs, wo der Missbrauchsskandal vor einem Jahr öffentlich gemacht wurde. In einem Brief an die mehr als 200 dem Orden bekannten Betroffenen hatte Jesuitenprovinzial Stefan Kiechle sich für die Vorfälle entschuldigt und erklärt, der Orden werden Betroffenen „nach Prüfung eines entsprechenden Antrags eine Zahlung von 5.000 Euro anbieten“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 27.01.2011 um 01:01 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft, Religion übertragen.

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