Milli-Görüs-Generalsekretär gegen besondere Rücksichtnahme auf Muslime im Schulalltag

Der Generalsekretär der islamischen Bewegung Milli Görüs, Oguz Ücüncü, hat eine besondere Rücksichtnahme auf Muslime im deutschen Schulalltag abgelehnt. „Man sollte sich davor hüten, Muslime zu Exoten zu stempeln“, kritisierte Ücüncü im Magazin „Focus“ die jüngsten Empfehlungen der rheinland-pfälzischen Kultusministerin Doris Ahnen (SPD) zur Integration. „Wir Muslime beanspruchen keine Sonderrechte.“

Er habe Probleme, „wenn Kultusministerien über die Köpfe der Muslime hinweg solche Kataloge herausgeben“, sagte Ücüncü. Das Fasten im Ramadan sei beispielsweise ein Gebot für muslimische Gläubige, bedeute aber nicht, dass deshalb der Schulbetrieb auf den Kopf gestellt werden müsse. „Ich habe als Schüler auch gefastet und trotzdem Klassenarbeiten geschrieben.“ Nach Geschlechtern getrennten Schwimm- und Sexualkundeunterricht gebe es längst, so Ücüncü. Wenn man aber, wie die Rheinland-Pfälzer, das Tragen von Burkinis vorschlage, gerieten „die Dinge schnell völlig durcheinander“. Wenn Muslime als eigene Gruppe herausgestellt würden, „stachelt das nur die Populisten in unterschiedlichen Lagern auf“.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 23.01.2011 um 10:36 Uhr mit den Stichworten DEU, Religion, Bildung übertragen.

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