Middelhoff will Buch über Tätigkeit bei Bertelsmann stoppen

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Thomas Middelhoff, hat seinen früheren Arbeitgeber aufgefordert, ein Jubiläumsbuch über die 175-jährige Geschichte des Medienkonzerns nicht auszuliefern, weil es über seine Tätigkeit „Lügen“ enthalte. In einem Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“ sagte Middelhoff, er hoffe, dass „verantwortungsbewusste Führungskräfte“ bei Bertelsmann das Buch stoppen würden. Middelhoff wehrt sich gegen die in dem Band abgedruckte Darstellung des Historikers Hartmut Berghoff, er habe 1999 den damaligen Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn zu einer Fusion mit der US-Internetfirma AOL „gedrängt“. Das sei „komplett falsch“ und ein „Skandal“, so Middelhoff.

Tatsächlich habe er in einem Gespräch mit Mohn die Anfrage von AOL-Gründer Steve Case weitergeleitet, ob außer einer schon bestehenden Kooperation beider Konzerne „noch mehr möglich sein könnte, wie etwa ein Merger“. Dies habe Mohn jedoch abgelehnt. „Ich habe seine Entscheidung aus vollem Herzen unterstützt“, so Middelhoff. Er kündigte an, gegen den Autor Berghoff und die Bertelsmann AG als Herausgeber des Buches juristisch vorzugehen, falls die Darstellung über AOL „unkorrigiert bleibt und es zu Wiederholungen kommt“.

Diese Meldung aus Gütersloh wurde am 10.10.2010 um 11:10 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Literatur, Leute übertragen.

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