Mehr als 160.000 falsche Hartz-IV-Bescheide verschickt

Grundsicherungsämter haben im vergangenen Jahr in 162.300 Fällen wegen fehlerhafter Arbeit falsche Hartz-IV-Bescheide erlassen. Das hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) nach einem Bericht der „Bild-Zeitung“ (Montagausgabe) in einem neuen Statistikbericht eingeräumt. Die Falschbescheide seien „aufgrund fehlerhaften Arbeitens in der Grundsicherungsstelle“ ergangen, zitiert die „Bild-Zeitung“ aus dem BA-Report.

Wie daraus weiter hervorgeht, war im Jahr 2009 jeder dritte Widerspruch gegen Hartz-Bescheide erfolgreich. Danach haben Hartz-IV-Bezieher insgesamt in 805.200 Fällen Widerspruch gegen ihre Bescheide eingelegt. 301.500 Widersprüche (37,4 Prozent) waren erfolgreich. 142.700 Hartz-Bezieher klagten gegen ihre Bescheide, 55.800 bekamen vor Gericht recht.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Nürnberg wurde am 26.07.2010 um 00:15 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.

1 Comment
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    Wolfgang Lörcher 28. Juli 2010 at 09:28

    Diese Zahl stellt nur die Spitze des Eisberges dar. Nach meinen Erfahrungen als ehrenamtlicher Berater für Hartz IV-Empfänger, bemerken höchstens 10 % aller Leistungsbezieher Fehler in ihren Bescheiden. Von diesen Menschen traut sich ein Teil gar nicht, sich gegen falsche Bescheide zur Wehr zu setzen. Sie befürchten weitere Repressalien sitens der SachbearbeiterInnen und der Behörde. Die Zahl der falschen Bescheide dürfte also locker die 2-Millionen-Marke überschreiten.

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