Magazin: Söder attackiert ärztliche Selbstverwaltung

Harsche Kritik an der ärztlichen Selbstverwaltung hat der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder geübt und zudem eine Reform der Kassenärztlichen Vereinigungen gefordert. „Die Selbstverwaltung stößt bei ihren wichtigsten Aufgaben immer wieder an Grenzen“, sagte er in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Spiegel“. „Vor allem die selbstgemachten Honorarreformen haben den Unmut an der Basis der Ärzteschaft geschürt.“ „Völlig verkorkst“ seien diese gewesen.

„Deshalb brauchen wir da endlich eine Neuausrichtung.“ Nach Söders Vorstellung soll der Staat deutlich mehr Einfluss bekommen, wenn es um die Gestaltung der Honorare von niedergelassenen Kassenärzten geht: „Die Bundesregierung sollte die Rahmenbedingungen für die Honorare durch Rechtsverordnung festlegen können“, sagte Söder. „Dabei würden natürlich die verschiedenen Arztgruppen gehört.“ Zudem fordert der Gesundheitsminister eine bessere Qualifizierung der Vorstände in den Kassenärztlichen Vereinigungen. „Viele Vorstände in der Selbstverwaltung sind hervorragende Mediziner, aber besitzen wenig Erfahrung und Rechtskenntnis im Management von großen Institutionen“, so Söder. „Wer sich für ein Vorstandsamt bewirbt, sollte im Zuge einer Ausschreibung ausreichende Management- und Verwaltungserfahrung nachweisen.“

Diese Meldung aus München wurde am 08.01.2011 um 11:03 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien, Gesundheit übertragen.

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