Linke-Vizechefin Kipping: Guttenberg instrumentalisiert seine adlige Herkunft

Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, hat die Abschaffung von Adelstiteln in Deutschland gefordert und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) vorgeworfen, er instrumentalisiere seine adlige Herkunft. „Guttenberg versucht sich als jemand darzustellen, der anders ist als das politische Establishment“, sagte Kipping der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). Er operiere dabei geschickt mit Bildern, sei es am Times Square in New York oder an der Seite seiner Gattin bei der Bundeswehr in Afghanistan.

Der CSU-Politiker knüpfe „an die Unzufriedenheit mit der real existierenden Demokratie“ an und spiele „mit dem Bedürfnis nach einem aristokratischem Führungsstil“. Guttenberg stille damit eine „vordemokratische“ Sehnsucht in Teilen der Bevölkerung. „Adelstitel sind in einer Demokratie überflüssig. In Österreich hat man 1919 die Adelstitel abgeschafft. Es ist an der Zeit, dass wir das auch in Deutschland tun“, fügte sie hinzu. Nach dem Ende der Monarchie waren in Österreich anders als in Deutschland mit einem „Adelsaufhebungsgesetz“ die Adelstitel auch als Namensbestandteile abgeschafft worden.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 24.12.2010 um 08:34 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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