Linke-Chef Ernst räumt Fehler seiner Partei ein

Der Vorsitzende der Linken, Klaus Ernst, hat Fehler seiner Partei in der Anfangszeit eingeräumt. „Nein, ich glaube nicht, dass alles optimal gelaufen ist. Wir hatten eine Zeit, in der wir uns zu sehr mit uns selber beschäftigt haben“, sagte Ernst, der im Mai zusammen mit Gesine Lötzsch die Parteiführung übernommen hatte, der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe).

Für das schlechte Erscheinungsbild der Partei machte er indes vor allem innerparteiliche Kritiker verantwortlich. „Wir hatten aber auch Probleme, weil manche in der Partei mit der Personalentscheidung des Parteitages nicht zufrieden waren. Das hat sich in Äußerungen gegenüber der Presse gezeigt, in denen der Eindruck erweckt wurde, dass diese Partei zerstritten ist“, betonte er. Einige hätten sich „aus Unzufriedenheit mit der Personalentscheidung nicht so verhalten, dass die Partei davon insgesamt einen Vorteil gehabt hätte“. Insgesamt sei die Partei nun „aber auf einem guten Weg“. Größere Veränderungen in der Ausrichtung der Partei lehnte Ernst kategorisch ab. „Die Notwendigkeit eines prinzipiellen Strategiewechsels sehe ich nicht“, betonte er. Das gelte für die Forderungen nach dem Mindestlohn ebenso wie nach „armutsfesten“ Renten. „Auch von der Forderung nach der Abschaffung von Hartz IV weichen wir keinen Millimeter ab. Eine Annäherung an SPD und Grüne lehnte der Chef der Linkspartei ab. „Andere Parteien müssen entscheiden, ob sie sich an uns annähern. Sie tun es zurzeit, die SPD zum Beispiel bei der Rente“, sagte er. Selbstverständlich müsse aber Zusammenarbeit möglich sein, um konkrete Verbesserungen zu erreichen. „Das Ziel ist die Ablösung von Schwarz-Gelb und die Verhinderung einer Regierung von Rot-Grün ohne uns“, betonte Ernst.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 27.10.2010 um 22:12 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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