Leutheusser-Schnarrenberger gegen schärfere Strafen für Integrationsverweigerer

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat schärfere Strafen für integrationsunwillige Ausländer abgelehnt und sich damit gegen Forderungen aus der Union gestellt. „Wir brauchen keine neuen Sanktionen“, sagte die FDP-Politikerin am Mittwoch der „Süddeutschen Zeitung“. Wer nicht zum Integrationskurs gehe, müsse „schon nach geltendem Recht mit gravierenden Folgen rechnen, von der Nichtverlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis über Geldbußen bis zu Leistungskürzungen im Sozialrecht“, so die Ministerin.

In der Debatte über angebliche Integrationsverweigerer „müssen wir viel genauer hinsehen, warum jemand beim Integrationskurs fehlt, etwa wegen Arbeit, Krankheit oder der Betreuung von Familienangehörigen“. Zuvor war ein Gesetzentwurf der Koalition zum Ausländerrecht bekanntgeworden, der Zwangsehen und Scheinheiraten verhindern soll. Das CDU-geführte Bundesinnenministerium hatte am Montag angekündigt, es wolle in den Entwurf noch Regelungen gegen Integrationsverweigerer aufnehmen. So soll es künftig eine Meldepflicht der Sozialämter an die Ausländerämter geben, wenn die Behörden Sanktionen gegen Schwänzer von Integrationskursen verhängt haben. Auch die Sanktionen selbst würden „wahrscheinlich“ verschärft.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 21.10.2010 um 01:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesellschaft, Justiz übertragen.

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