Leutheusser-Schnarrenberger für offene Diskussion über Widerspruchsregelung

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) plädiert dafür, offen über die Widerspruchsregelung bei Organspenden zu diskutieren. „Jahr für Jahr sterben Menschen, die vergeblich auf Organspenden warten. Es ist gut, dass offen darüber diskutiert wird, wie die Situation verbessert werden kann“, sagte sie der „Welt“.

Die Widerspruchsregelung besagt, dass Hirntoten Organe entnommen werden können, sofern sie dem zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen haben. Leutheusser-Schnarrenberger sagte, in die Debatte gehöre auch, „wie die berechtigten Anliegen der Sterbenskranken, die auf eine Organspende warten, mit den Rechten der Verstorbenen und ihrer Angehörigen in Einklang gebracht werden können“. Die Transplantationsmedizin insgesamt müsse stärker gefördert werden, auch was die Koordination in den Krankenhäusern betrifft. „Ich rufe alle Menschen eindringlich dazu auf, über Organspenden nachzudenken“, sagte die Ministerin. Auslöser der Debatte war die lebensnotwendige Nieren-Spende des SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier an seine Frau Elke Büdenbender. Unions-Politiker hatten daraufhin für eine Widerspruchsregelung plädiert.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 29.08.2010 um 17:45 Uhr mit den Stichworten DEU, Gesundheit übertragen.

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