Kunstszene fordert stärkere Solidarität mit verhaftetem Ai Weiwei

Führende Vertreter der Kunstszene haben stärkere Solidarität mit dem verhafteten chinesischen Künstler Ai Weiwei gefordert und sich gegen Versuche verwahrt, das Werk und die Person Ai Weiweis herabzusetzen. Der Schweizer Kurator Hans-Ulrich Obrist kritisierte im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“ entsprechende Äußerungen des Generaldirektors der Staatlichen Museen Dresden, Martin Roth, als „nicht solidarisch“. „Wer Ai Weiwei als Effekthascher darstellt, der tut ihm Unrecht. Das ist eine Verdrehung von Tatsachen.“

Es sei eine unhaltbare Behauptung, dass es „Hunderte Künstler“ wie Ai Weiwei gebe. Roth hatte gesagt, der regimekritische Künstler sei „bei den Medien vor allem deshalb so beliebt, weil er ständig draufhaut“. Ulrich Wilmes, Hauptkurator im Münchner Haus der Kunst, bezeichnete die Äußerungen Roths als „menschenverachtend“. Raimund Stecker, Direktor des Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg sagte: „Herr Roth steht jedenfalls offensichtlich auf der falschen Seite, nämlich der der Dekoration der Macht statt auf der der aufklärerischen, subversiven Kraft der Kunst.“ Martin Roth gehört zu den Mitinitiatoren der Pekinger Ausstellung „Die Kunst der Ausstellung“, die auf scharfe Kritik gestoßen ist.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 10.04.2011 um 19:03 Uhr mit den Stichworten DEU, China, Kunst, Proteste übertragen.

We will be happy to hear your thoughts

Hinterlasse einen Kommentar