Kommunismus-Debatte: Lötzsch bekommt Unterstützung aus eigener Partei

Die Vorsitzende der Linkspartei, Gesine Lötzsch, findet in der Bundestagsfraktion ihrer Partei Unterstützung für ihre umstrittene Forderung, nach „Wegen zum Kommunismus“ zu suchen, wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet. Der Abgeordnete Harald Koch forderte in einer Mitteilung unter dem Titel „Gesine Lötzsch spricht uns Linken aus dem Herzen“ eine „klassenlose Gesellschaft, in der jeder nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen leben kann“. Koch, der den wichtigen Bundestagsausschüssen für Finanzen und Verteidigung angehört, bezeichnete diese Vision „Focus“ zufolge als „wahren Kommunismus“.

Ein „demokratischer Sozialismus“ könne „nur die Vorstufe zum Kommunismus“ sein, so Koch. Ausdrücklich stellte der Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt fest: „Wer also von uns Linken meint, nur für den demokratischen Sozialismus zu kämpfen, ebnet dennoch den Weg zum Kommunismus“. Die Diskussion um das Für und Wider müsse mit aller Transparenz „gerade jetzt“ geführt werden. Nach „Focus“-Informationen treffen Kochs Aussagen bei mehreren anderen Linkspartei-Abgeordneten auf Zustimmung. Er bezieht sich auf einen Zeitungsbeitrag von Lötzsch von Anfang Januar, in dem die Parteivorsitzende dazu aufgefordert hatte, „Wege zum Kommunismus“ zu finden, sich zugleich aber auch für einen „demokratischen Sozialismus“ ausgesprochen hatte. Harald Koch war zu DDR-Zeiten Mitglied der SED. Von 1991 bis 2004 gehörte er der SPD an. Er sitzt seit der Wahl 2009 im Bundestag.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 15.01.2011 um 09:49 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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