Kommunikations-Chaos begünstigte offenbar Love-Parade-Katastrophe

Bei der Massenpanik mit 21 Toten auf der Duisburger Love Parade sind die für den Notfall vorgesehenen Telefonschaltkonferenzen zwischen Polizei, Stadt, Feuerwehr und Veranstalter offenbar viel zu spät einberufen worden. Die erste Konferenz, in der die Behörden mit dem Veranstalter über die fatale Überfüllung des Tunnels und der Eingangsrampe berieten, sei erst um 16:39 Uhr zustande gekommen, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“. Noch während des Krisengesprächs, das gut zehn Minuten dauerte, habe es offenbar bereits Schwerverletzte gegeben.

„Da war das Unglück höchstwahrscheinlich nicht mehr zu verhindern“, sagte ein Ermittler. Die Schaltkonferenz sei „chaotisch und undiszipliniert“ verlaufen, man habe Maßnahmen diskutiert, die kaum noch hilfreich gewesen wären, etwa die Öffnung eines weiteren Ausgangs auf der Nordseite. Der Crowd-Manager des Veranstalters, der die Besucherströme im Tunnel regulieren sollte, hatte nach eigenen Angaben bereits ab 14:30 Uhr versucht, Alarm zu schlagen. Er hatte offenbar jedoch nichts von der Möglichkeit der Einberufung einer Telefonkonferenz gewusst, die nötig gewesen wäre, um Entscheidungen über die Sperrung des Geländes zu treffen.

Diese Meldung aus Duisburg wurde am 04.09.2010 um 11:11 Uhr mit den Stichworten DEU, Unglücke, Musik, Gesellschaft übertragen.

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