Koalition hält trotz SPD-Kritik an Rente mit 67 fest

Die schwarz-gelbe Koalition wird ungeachtet der Kritik aus der SPD an der Rente mit 67 festhalten. „Angesichts des demografischen Wandels gibt es zur Rente mit 67 keine Alternative“, sagte Peter Weiß, Chef der Arbeitnehmergruppe in der Unionsfraktion, der Frankfurter Rundschau (Dienstagausgabe). Der SPD warf er „Populismus“ vor.

„Den Sozialdemokraten geht es nicht um die Sache, sondern um ihren Parteitag“, meinte Weiß. Die beruflichen Chancen von Älteren sind nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) deutlich besser als von den Kritikern der Rente mit 67 unterstellt. „Die Älteren sind in den vergangenen zehn Jahren eindeutig die Gewinner am Arbeitsmarkt“, sagte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung der Frankfurter Rundschau. Dies liege an politischen Korrekturen wie der Einschränkung der Frühverrentung und den Hartz-Reformen. Geholfen hat laut Brenke auch eine Einstellungsänderung bei den Arbeitgebern: „Die Unternehmen kommen weg vom Jugendkult, weil sie angesichts des Fachkräftemangels die erfahrenen Leute brauchen.“ Ernst Dieter Rossmann, Sprecher des linken SPD-Flügels, begrüßte dagegen die Kritik von Parteichef Sigmar Gabriel an der Rente mit 67. „Viele in der Parlamentarischen Linken begrüßen es, dass Gabriel einen vernünftigen Weg vorschlägt“, sagte Rossmann der FR. Es müsse erst eine altersgerechte Erwerbsgesellschaft entstehen, bevor ein späteres Renteneintrittsalter gesetzlich festgeschrieben werde.

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Berlin wurde am 10.08.2010 um 01:23 Uhr mit den Stichworten DEU, Arbeitsmarkt übertragen.

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