Karstadt-Interessent Borletti gibt im Bieterprozess nicht auf

Im Ringen um den insolventen Warenhauskonzern Karstadt gibt sich der Mailänder Unternehmer Maurizio Borletti noch nicht geschlagen. „Wir werden dem Insolvenzverwalter heute Abend ein verbessertes Kaufangebot zusenden“, sagte er dem „Handelsblatt“ vom Freitag. Mit der neuen Offerte mischt sich Borletti abermals in den Bieterkampf mit dem Kaufinteressenten Nicolas Berggruen ein.

Der hatte bereits Anfang Juni einen Kaufvertrag für Karstadt unterschrieben, die endgültige Annahme aber von Nachverhandlungen mit den Vermietern abhängig gemacht. Eine Einigung, die bis zum 2. September erreicht werden muss, scheint jedoch in weiter Ferne. Kommt sie nicht zustande, droht Karstadt die Zerschlagung. Gegenüber dem Handelsblatt stellte Borletti klar, dass bei seiner Offerte keine Verzögerungen durch das Brüsseler Kartellamt zu befürchten seien. Die EU-Behörde müsse sich erst ab einer Umsatzgröße von fünf Milliarden Euro mit solchen Fällen beschäftigen. Dies sei bei Karstadt aber nicht der Fall. Außerdem habe man so viele aufschiebende Bedingungen wie einseitig möglich aus dem Weg geräumt und eine Einigung mit dem Vermieter Highstreet erzielt. „Unser Kaufangebot kann in wenigen Tagen abschließend unterzeichnet werden“, sagte Borletti. „Schon am 30. September könnte Karstadt damit aus der Insolvenz entlassen werden.“ Zuvor war bekannt geworden, dass sich Berggruen mit der Valovis Bank in allen offenen Fragen einigte.

Diese Meldung aus Düsseldorf wurde am 26.08.2010 um 20:44 Uhr mit den Stichworten DEU, Unternehmen, Finanzindustrie, Wirtschaftskrise übertragen.

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