Kardinal Lehmann fordert gemeinsames Auftreten der Kirchen

Ökumene bringt den Kirchen nach Ansicht des Mainzer Bischofs Karl Kardinal Lehmann ein stärkeres gesellschaftliches Gewicht. „Sobald die Kirchen in einer Frage gemeinsam sprechen, haben sie ein unerhört viel größeres Echo, als wenn jeder für sich allein spricht“, erklärte Lehmann in der „Zeit“. Sie sollten daher stärker gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten.

Für die Kirchen kommt laut Lehmann viel darauf an, die Gemeinsamkeit, „von der uns trotz aller Spaltung viel mehr geblieben ist, als wir früher dachten, sichtbar zu machen“. Wenn die Kirche mit ihrer Publizistik im säkularen Medienzeitalter unentbehrlich bleiben wolle, müsse sie dem Trend zur Vereinfachung entgegenwirken und geistige Führung leisten. „Die Menschen suchen immer stärker nach elementarer Orientierung“, so Lehmann. „Wir werden mehr gebraucht, als wir selbst ahnen.“ Von der katholischen Presse erwartet Lehmann einen größeren „Mut zum Differenzieren“. Es gelte, „dem Bedürfnis nach Schlagzeilen nicht mehr Opfer zu bringen, als unbedingt gefordert ist“. Die katholischen Medien sollten sich zudem immer neue Themen aneignen. Die Kirche könne sich im Gespräch mit der Welt mehr aneignen, als „sie sich meist zutraut“.

Diese Meldung aus Mainz wurde am 16.03.2011 um 11:00 Uhr mit den Stichworten DEU, Religion übertragen.

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