Käßmann fordert stärkere Beteiligung der Reichen am Sparprogramm

Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, fordert eine stärkere Beteiligung der Reichen am Sparprogramm der Bundesregierung: „Wir müssen wachsam sein, dass der soziale Friede nicht gefährdet wird“, sagte Käßmann im „Spiegel“-Interview. „Wer mehr leisten kann, sollte auch mehr zur Solidargemeinschaft beitragen als andere“. Es sei „falsch“, 30 Milliarden Euro ausgerechnet bei den Armen einzukürzen.

„Die Entsolidarisierung der Gesellschaft ist ein großes Problem“, sagte Käßmann weiter: „Ich beklage, dass sich niemand verantwortlich fühlt“. Käßmann verschärfte außerdem ihre Kritik am Afghanistan- Einsatz der Bundeswehr: Dass Menschen aufgrund einer Anweisung eines deutschen Soldaten sterben, sei „für die Gesamtgesellschaft ein Schock“, so Käßmann, „auf einmal ist klar: Wir laden als Nation wahrscheinlich Schuld auf uns. Das ist viel zu lange tabuisiert worden.“

Diese Meldung der dts Nachrichtenagentur aus Hannover wurde am 19.06.2010 um 08:53 Uhr mit den Stichworten DEU, Religion, Gesellschaft, Leute übertragen.

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